Brustwarzen

Gepierct oder so, wie Gott sie schuf: Die Brustwarzen gehören zu den erogensten Zonen bei Mann und Frau und sollten bei keinem Vorspiel fehlen.

Die Brustdrüsen (Mammae) sind die etwa 15 bis 20 Milchdrüsen, die sich in jeder menschlichen Brust befinden. Sie bilden die Voraussetzung für die Milchbildung und enden mit ihren Milchgängen in der Brustwarze. Die Drüsen sind in Fettgewebe eingebettet und produzieren die Muttermilch, ausgelöst durch den Anstieg des Hormons Prolaktin während der Schwangerschaft. Sie bilden sich in der Pubertät (Thelarche) durch hormonelle Einflüsse aus dem Talgdrüsengewebe und bilden sich nach den Wechseljahren wieder etwas zurück. Weibliche und männliche Brustwarzen können unterschiedlich groß, geformt und gefärbt sein.

Die Brustwarzen entwickeln sich bereits in einem frühen Stadium der Embryonalentwicklung. Sie haben jedoch beim Mann keine andere Funktion als die (bei beiden Geschlechtern gleiche) Funktion als individuell zum Teil sehr erogene Zone. Es wird jedoch immer wieder berichtet, dass in Einzelfällen auch Männer stillen konnten. So berichtete Alexander von Humboldt 1799 von einem venezolanischen Bauern, der sein Kind nach dem Tod seiner Frau monatelang gestillt habe. Heute kann diese Fähigkeit durch Hormongaben künstlich herbeigeführt werden. Charles Darwin spekulierte in seinem Werk „Die Entstehung der Arten“, dass bei frühen Säugetieren beide Elternteile stillen konnten. Dies konnte jedoch weder bewiesen noch widerlegt werden.

Die Brustwarze ist von einem pigmentierten Warzenhof (Areola) umgeben, in dem zahlreiche Talg- und Duftdrüsen enden. Sie reagiert sehr stark auf Reizung durch Berührung oder Kälte und wird daher auch als erogene Zone bezeichnet. Die starke Reizbarkeit ermöglicht es dem Säugling, sie beim Stillen besser zu finden, da sie sich als Reaktion aufrichtet. Diese Aufrichtung (Erektion) der Brustwarze wird nicht durch erektiles Gewebe verursacht, sondern durch eine Kontraktion der glatten Muskulatur, die durch das autonome Nervensystem gesteuert wird. Sie ähnelt eher dem Aufrichten von Haarfollikeln als einer Erektion der Genitalien und wird durch den gleichen Reflex des Haarfollikelmuskels hervorgerufen, der auch Gänsehaut verursacht. Eine Brustwarzenerektion kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen eine Reaktion auf einen Kältereiz oder eine Berührung sein. Sie kann aber auch bei sexueller Erregung (bei beiden Geschlechtern) oder beim Stillen eines Säuglings auftreten. In beiden Fällen wird die Erektion durch die Ausschüttung von Oxytocin verursacht.